Bild links, Sicht nach Südwesten - Luftaufnahme vor 1930
Die westliche Marktseite trug bei Luftangriffen im
Zweiten Weltkrieg schwere Schäden davon. Zu diesem Ensemble gehörten Äckerleins Hof (Markt 10), die Engel - Apotheke sowie
das Bismarkhaus (Markt 14/15). 1963 bis 1965 wurde der Standort mit dem Bürogebäude für das Leipziger Messeamt bebaut.
Im Jahr 2000 mußte das Gebäude dem Neubau der Marktgalerie mit einer Passage zur Klostergasse weichen. An der Ecke
zum Barfußgässchen entstand 1913 das König-Albert-Haus, das vom Architekten Emil Franz Hänsel um zwei Innenhöfe gruppiert wurde.
Zu den interessanten Baudenkmalen zählt das Königshaus (leicht verdeckt durch das Alte Rathaus). Sein heutiges Aussehen
verdankt es dem barocken Umbau 1706/07 durch den Maurermeister Johann Gregor Fuchs. Viele illustre Persönlichkeiten der
Geschichte haben hier logiert. Regelmäßig zu Gast war August der Starke bei seinen Messebesuchen sowie Zar Peter der Große
und der Preußenkönig Friedrich II. während des Siebenlährigen Kriegs.
Eindrucksvoll ist auch das 1879 erbaute Eckhaus Markt/Petersstraße, das ab 1913 als Messehaus National genutzt wurde.
An dieser Stelle entstand nach Kriegverlust das Messehaus am Markt des Leipziger Architektenkollektivs Frieder Gebhardt.
Bild rechts, Sicht nach Norden - Luftaufnahme vor 1930
Die Sicht nach Norden zeigt die Alte Waage, die 1555 vermutlich unter
Aufsicht von Hieronymus Lotter entstand und zu den wichtigsten Bauten der Messestadt gehörte. Das Gebäude wurde während
des Zweiten Weltkriegs stark zerstört und 1963/64 wieder aufgebaut. Die Fassade zum Markt mit dem charakteristischen
Staffelgiebel wurde nach historischem Vorbild errichtet, dabei wurde auf die Rekonstruktion des bereits 1861
abgebrochenen vorgelagerten Treppenturm verzichtet. Die Fassade zur Katharinenstraße ist im Stil der Moderne gestaltet.
Die beiden Nachbargebäude, das Schmidt´sche Haus und das Baarmann´sche Haus (Foto Mitte), beide Geschäfthäuser wurden
in den 1920er Jahren für die jetzige Hypobank vereint. Das Baarmann´sche Haus von 1922 zeigt als Erinnerung an das
einstige gotische Haus noch das steile spitze Dach mit dem Dacherker.
Das Eckhaus zur Hainstraße stammt aus dem 16.Jh. sein derzeitiges barockes Aussehen erhielt es im 18.Jh.
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Sicht nach Osten
Die Luftaufnahme um 1968
zeigt die neu entstandenen Gebäude im Stadtzentrum. Bis 1955 favorisierte man für den Marktplatz die Wiederherstellung
der Fassade von Kochs Hof, einem bedeutenden barocken Durchgangshof, auch Jöchers Haus (Markt 2) sowie die Alte Waage.
1963/64 wurde die Alte Waage wieder aufgebaut. An der Nordostecke des Marktes wurde jedoch von 1962-1964 anstatt der
historischen Gebäude ein Wohnkomplex errichtet . Das Messeamt entstand 1963-1965, das Buchmessehaus am Markt mit dem
Restaurant "Stadt Kiew" (1963) und das Opernhaus im Jahr 1960 (im Bild oben).
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